Im Sommersemester 1978 reichte Dorothea Willkomm ihre Magisterarbeit im Fach Geschichte mit dem Titel „Untersuchungen zur Anfangsphase der deutschen Südosteuropahistoriographie“ ein. Bei näherem Betrachten erweist sich Arbeit als historische Quelle ersten Ranges für die Geschichte der deutschen Südosteuropahistoriografie.
Die wenn auch nur spärliche Dokumentation zur Arbeit ermöglicht es, den Kontext der Entstehung der Arbeit, die daran mitwirkenden Personen und den Ablauf des Forschungsprozesses bei der Qualifikationsarbeit offenlegen, bei dem persönliche, wissenschaftliche und akademische Faktoren zusammenwirkten. Sie lassen erkennen, dass es sich bei der Arbeit um die früheste und bis dahin tiefgründigste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Südosteuropaforschung handelt, von der Entstehung des Fachs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, insbesondere während der Zeit der NS-Herrschaft.
Die Magisterarbeit erweist sich damit als eine besondere und einmalige Sonde, die es erlaubt, eine Neubewertung der Fachgeschichte der deutschen historischen Südosteuropahistoriografie nach 1945 vorzunehmen. Diese erfolgt im Rahmen des Projektes, das mit einer Edition der Magisterarbeit verbunden ist.