Deutschsprachige Literaturen und kulturelle Interferenzen im Donauraum

Die deutschsprachige Literatur aus Rumänien. Workshop zu einem Ausstellungsprojekt

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Die deutschsprachige Literatur aus Rumänien als ein einzigartiges europäisches Phänomen stand im Mittelpunkt eines Workshops, das auf die Konzeption, Finanzierung und Realisierung einer Wanderausstellung ausgerichtet war. Es stellte sich primär die Frage, welcher thematische Fokus für eine Wanderausstellung von Interesse und Aktualität ist, die in mehreren Ländern Zentral- und Südosteuropas gezeigt werden soll. Die deutschsprachige Literatur aus Rumänien sticht durch ihre Besonderheiten hervor: Sie ist aus historisch unterschiedlichen Regionen hervorgegangen und nimmt auf einen Raum mit fließenden Grenzen Bezug – so etwa das Banat, die Bukowina und Siebenbürgen. Im 20. Jahrhundert wurden deutschsprachige Literaten aus diesen Regionen mit dramatischen historischen Zäsuren konfrontiert, in deren Folge das literarische Feld im Kontext verschiedener kollektivistischer Ideologien seine Autonomie aufgeben und sich auf schwierige und problematische Aushandlungen mit dem politischen Feld einlassen musste. Im Rahmen des Workshops wurde die Konzeption der Ausstellung zur Diskussion gestellt, die literarhistorische, soziologische und ästhetische Blickwinkel verschränken und Themenkomplexe wie Minderheitengeschichte, Literatur in der Diktatur sowie Migration aufgreifen soll. Antragstellungen für die Finanzierung des Projekts sollen 2025 erfolgen und parallel wird in Privat- und Staatsarchiven nach dreidimensionalen und multimedialen Materialien recherchiert.

Das Bild zeigt das Cover des Gedichtbandes von Hellmut Seiler Die Einsamkeit der Stühle