Von Anfang an wurde der Begriff „kommunale Außenpolitik“ für diese Kontakte verwendet, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges zunächst zwischen westeuropäischen Städten zur Festigung des Friedens geschlossen wurden. Im Zuge der Ost-West-Entspannung nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ kam es zu einer zweiten Gründungswelle kommunaler Partnerschaften. Dabei wurden in großem Umfang Beziehungen zwischen deutschen und ungarischen Städten und Gemeinden aufgebaut. Das Projekt untersucht die Motive, Inhalte und Auswirkungen dieser Partnerschaften unter einem besonderen Aspekt: Es soll analysiert werden, welche Rolle die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ungarn nach Deutschland Vertriebenen bei der Entstehung und Festigung dieser Beziehungen gespielt haben. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwieweit historische Migrationsbeziehungen, konkret die Erinnerung an die Auswanderung im 18. Jahrhundert, die Gestaltung der Partnerschaften zwischen ehemaligen Auswanderungsorten im Heiligen Römischen Reich und Einwanderungsorten im Königreich Ungarn beeinflusst haben.
Deutsch-ungarische kommunale Partnerschaften
Städtepartnerschaften sind als transnationale Netzwerke zu einem festen Bestandteil kommunalpolitischer Praxis geworden.

IdGL, Márta Fata