Großgrundbesitz und kleinbäuerliche Landwirtschaft im multiethnischen Südtransdanubien

Die ungarische agrarhistorische Forschung hat seit langem auf die regionalen Unterschiede in den Eigentums- und Produktionsverhältnissen seit dem 18. Jahrhundert hingewiesen. Diese Entwicklung in Südwesttransdanubien war nicht nur durch die unterschiedlichen familiären und wirtschaftlichen Strategien der einheimischen und zugewanderten Grundbesitzer bedingt, sondern auch durch die Eigentumsverhältnisse. Neben dem privaten Grundbesitz gab es in Südwesttransdanubien auch staatlich verwaltete Stiftungsdomänen, die durch die Auflösung der kontemplativen Orden entstanden waren. Erhebliche Unterschiede gab es auch bei den wirtschaftlichen Strategien der Bauern, die mit der ethnischen Zugehörigkeit verbunden in Erscheinung traten. In einem Projekt mit ungarischen Kollegen sollen die Ursachen und Folgen dieser vielfältigen Unterschiede anhand ausgewählter Fallstudien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts untersucht werden.