Weitere Publikationen
Die Forschungsergebnisse des Instituts werden in weiteren Schriftenreihen und Verlagen veröffentlicht. Die Publikationen sind, soweit noch lieferbar, im Buchhandel erhältlich. Für Fragen dazu wenden sie sich bitte an die Bibliothek.
Daniela Simon: Die bedrohte Ordnung der Vielfalt. Kulturelle Hybridität in Istrien, 1870-1914. Bielefeld 2024.
ISBN 978-3-8394-7154-8
Wie gehen Gesellschaften in Krisenzeiten mit kultureller Vielfalt um und auf welcher Wissensbasis werden Grenzziehungsprozesse in der Bevölkerung vollzogen? Daniela Simon zeichnet die konfliktreiche Entstehung und Umsetzung von Bevölkerungskategorien in politische Praxis anhand der Geschichte der Halbinsel Istrien in der späten Habsburgermonarchie nach. Dort entstand der Begriff des kulturellen »Hibridismus«, der Uneindeutigkeiten in der Kategorisierung der Bevölkerung bezeichnete, aber auch der Legitimierung von Gruppenzugehörigkeiten auf der Basis von Hybridität diente. Das »Modell Istrien« dient so als Blaupause für andere soziale Ordnungen, um Praktiken und Modi des Zusammenlebens in Vergangenheit und Gegenwart zu analysieren.
Neusiedler im Land. Der Einwanderungsartikel des ungarischen Landtags von 1723 im Kontext seiner Zeit. Hg. von Márta Fata. Berlin : Frank & Timme, 2024.
(Geschichtswissenschaft, Band 41)
978-3-7329-1068-7
Migration ist derzeit ein gesellschaftlich und politisch besonders intensiv und kontrovers diskutiertes Thema. Doch auch in der Frühen Neuzeit sind Fragen der Mobilität und Migration hochaktuell: im 18. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation die Auswanderung, in Ungarn hingegen die Einwanderung. In Ungarn streben sowohl die Krone als auch die Grundbesitzer nach einer Vermehrung der Bevölkerung und der Arbeitskräfte. 1723 legen die ungarischen Stände dem König einen entsprechenden Gesetzesartikel vor, der die Zuwanderung vor allem aus dem Alten Reich regeln soll. Dieser vom König sanktionierte GA 103/1723 bildet bis ins 19. Jahrhundert den rechtlichen Rahmen für die Zuwanderung.
Der Band beleuchtet Vorbereitung, Inhalt und Bedeutung des Gesetzesartikels sowie die Verhältnisse im Land vor und nach 1723. Im Sinne der Kontextualisierung in europäischer und globaler Perspektive untersuchen die Beiträge zudem die Auswanderung aus dem Alten Reich sowie Migrationsbewegungen in und aus Europa in der Frühen Neuzeit.
Migration und kulturelles Erbe. Das Beispiel der deutschen Minderheiten in und aus Rumänien. Hg. von Mathias Beer und Sorin Radu. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2024.
(Schnittstellen. Studien zum östlichen und südöstlichen Europa Bd. 27)
978-3-525-30241-5
Kulturelles Erbe ist als soziokulturelle Praxis zu verstehen, die aufgrund vielfältiger Austauschprozesse im Laufe der Zeit einem Wandel unterworfen ist. Dementsprechend verändert sich das Kulturerbe stetig. Migrationen tragen in erheblichem Maß zu solchen Veränderungen bei, wie das Beispiel der deutschen Minderheiten in und aus Rumänien zeigt. Ihre fast vollständige Emigration nach 1945 vor allem in der Bundesrepublik wirft die Frage nach der Weiterentwicklung ihres materiellen und immateriellen Erbes im Herkunftsgebiet und Zielgebiet auf. Wer sind die Erben des kulturellen Erbes der deutschen Minderheiten nach ihrem fast vollständigen Verschwinden aus Rumänien und wie wird es tradiert, weiterentwickelt und verändert? Der 14 Beiträge umfassende Band setzt aus transnationaler Perspektive die Migrationsgeschichte der deutschen Minderheiten aus Rumänien nach 1945 und ihr kulturelles Erbe zueinander in Beziehung und greift damit ein Desiderat der Forschung auf.
Hier finden Sie weitere Informationen.
Stadt im Wandel / Towns in Change. Der Donau-Karpatenraum im langen 18. Jahrhundert / The Danube-Carpathian area in the long 18th century. Hg. von Mathias Beer, Harald Heppner und Ulrike Tischler-Hofer. Berlin : Peter Lang, 2023
(Neue Forschungen zur ostmittel- und südosteuropäischen Geschichte / New Researches on East Central and South East European History / Recherches nouvelles sur l'histoire de l'Europe centrale et orientale ; 13)
978-3-631-89444-6
Der politische Umbruch im Donau-Karpatenraum am Ende des 17. Jahrhunderts erweist sich als tiefe Zäsur. Schrittweise verändern sich die Rahmenbedingungen, die im Laufe des 18. Jahrhunderts in der Stadt mehr als auf dem Land zu grundlegenden Veränderungen führen. Alte Diversitäten werden von neuen abgelöst oder konkurriert, was sich bei der Privatsphäre ebenso erkennen lässt wie im öffentlichen Raum. Obwohl in jener Periode die „Europäisierung" voranschreitet, kommt der besagte Schauplatz dennoch nicht aus der Peripherie des allgemeinen Wandels heraus.
A folyó. Egy másfajta Duna-antológia. Szerkesztette Király Edit Kiralj es Spiridon Olivia. - Budapest : Kaligram, 2022
ISBN 978-963-468-336-0
Die Donau, eine der großen Schlagadern Europas, durchquert so viele Länder wie kaum ein anderer Fluss. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch durch eine Vielfalt an Literaturen strömt.
Die Anthologie A FOLYÓ ist eine ungarische Übersetzung - in erweiterter Form – von Der Fluss. Eine Donau-Anthologie der anderen Art, erschienen 2018 in Salzburg im Verlag Jung und Jung. Nachdem eine serbische Übersetzung 2021 in Novi Sad im Verlag Futura Publikacije erschienen ist, darf das Buch nun einen weiteren Raum „begehen“.
Alle drei Anthologien sind im Rahmen von Projekten entstanden, die von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert werden.
Statt der Linearität des Stroms zu folgen, wird in dieser Donau-Anthologie eine dialogische und multiperspektivische Struktur angestrebt. Die literarische Erkundungsreise ist thematisch sortiert: In 24 Kapiteln werden Städte, Brücken, Insel- und Schluchtenlandschaften präsentiert und Themen wie Krieg, Niederlagen, Straflager, Flucht und Verfolgung durch Gegenüberstellung klassischer, aber auch weniger bekannter Texte behandelt. Die Kapitel sind mit kulturhistorischen Einleitungen versehen, die zu einer Reise durch Jahrhunderte und Kulturen einladen.
Das Ende des Ersten Weltkriegs und seine Folgen im Donauraum. Hrsg. von Márta Fata u. Olivia Spiridon. Tübingen 2022.
Der Erste Weltkrieg brachte mit seinen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Erschütterungen fundamentale Konsequenzen auch für die gesellschaftliche Entwicklung Ostmittel- und Südosteuropas. Die territorialpolitische Neuordnung floss in zählebige nationale Erzählungen und formte Erinnerungen, die in den verschiedenen Ländern, bei der Mehrheitsbevölkerung und den Minderheiten, unterschiedlich ausfallen. Der vorliegende Band - hervorgegangen aus einer Vortragsreihe, die von den Forschungsbereichen „Neuere Geschichte“ und „Literaturwissenschaft“ in Tübingen, Freiburg i. Br., Stuttgart und Ulm durchgeführt wurde - beleuchtet Deutungen und Folgen des Ersten Weltkriegs aus der Perspektive der beiden Disziplinen.
Reka. Jedna drugačija dunavska antologija. Uredile Edit Kiralj i Olivia Spiridon. - Novi Sad : Futura, 2020.
ISBN 978-86-7188-195-1
Die Donau, eine der großen Schlagadern Europas, durchquert so viele Länder wie kaum ein anderer Fluss. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch durch eine Vielfalt an Literaturen strömt.
Die Anthologie Reka ist eine serbische Übersetzung - in erweiterter Form – von Der Fluss. Eine Donau-Anthologie der anderen Art, erschienen 2018 in Salzburg im Verlag Jung und Jung. Nun ist das Buch in Novi Sad im Verlag Futura Publikacije. Edicija Nojzac erschienen.
Beide Anthologien sind im Rahmen von Projekten entstanden, die von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert werden.
Statt der Linearität des Stroms zu folgen, wird in dieser Donau-Anthologie eine dialogische und multiperspektivische Struktur angestrebt. Die literarische Erkundungsreise ist thematisch sortiert: In 24 Kapiteln werden Städte, Brücken,Insel- und Schluchtenlandschaften präsentiert, Themen wie Krieg, Niederlagen, Straflager, Flucht und Verfolgung durch Gegenüberstellung klassischer, aber auch weniger bekannter Texte behandelt. Die Kapitel sind mit kulturhistorischen Einleitungen versehen, die zu einer Reise durch Jahrhunderte und Kulturen einladen.
Besprechung von Der Fluss in der Wiener Zeitung.
Hatzfeld. Ordnungen im Wandel. Hrsg. von Reinhard Johler. - Timişoara: Cosmopolitan Art; Hermannstadt/Bonn: Schiller Verlag, 2020.
ISBN 978-606-988-052-4
ISBN 978-3-946954-88-0
Mit dem vorliegenden Bank präsentiert das IdGL das abgeschlossene Institutsprojekt zum Banater Grenzort Hatzfeld (rum. Jimbolia, serb. Žombolj, ung. Zsombolya).
Das von Professor Reinhard Johler geleitete und multidisziplinär ausgerichtete Team des Tübinger Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde fächert verschiedene Erzählungen des multikulturellen Marktfleckens mit kleinstädtischem Gepräge auf, in dem sich regional- und lokalspezifische Entwicklungsstränge überlappen. Die fünf Beiträge thematisieren den schrittweisen bis abrupten Ordnungswandel vom Zeitalter der Ansiedlung des Ortes bis in die Gegenwart: Aufbau und die Einrichtung des Kolonistendorfs Hatzfeld im Jahr 1766, die neuzeitliche lokale Bevölkerungsentwicklung, die interethnischen Beziehungen der Bewohner sowie die staatlichen und ökonomischen Langzeitgeneratoren von ethnischer Diversität, der kulturelle Aufschwung der Kleinstadt und die Herausbildung ihrer Deutungseliten, den Grenzort als Ergebnis territorialer Veränderungen und vielfältiger Migrationsbewegungen. Der Band strebt eine doppelte, text- und bildbasierte Narration des Ordnungswandels auf lokaler und regionaler Ebene an.
Fata, Márta
Mobilität und Migration in der Frühen Neuzeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2020.
(Einführungen in die Geschichtswissenschaft / Frühe Neuzeit ; Band 1)
(UTB ; Band 5414)
ISBN 978-3-8252-5414-8
Wie lerne ich historisch zu arbeiten? Fakten, Fakten, Fakten!? Ganz sicher nicht nur. Geschichte zu verstehen bedeutet vor allem, historische Ereignisse analysieren, einordnen und bewerten zu können. Das Buch gibt anhand der Migrationsgeschichte Mitteleuropas zwischen 1500 und 1800 eine Einführung in die Arbeitsweisen, die Methodik und die Denkweisen der Geschichtswissenschaft.
Beschreiben und Vermessen.Raumwissen in der östlichen Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. Hrsg. von Reinhard Johler und Josef Wolf. - Berlin: Frank & Timme, 2020.
ISBN 978-3-86596-347-5
Raumwissen ist Macht – vor allem in einer zur Großmacht aufstrebenden Monarchie. Mit der Landesbeschreibung als neuzeitlichem Wissensformat wächst das Wissen um die – östliche – Peripherie des Habsburgerreiches im 18. und 19. Jahrhundert immens. Die Ergebnisse der umfangreichen Kartierung und Vermessung nutzen Administration, Militär und Wissenschaft. Die Verwaltung der Peripherie wird effektiver, was nicht zuletzt das Militär zu schätzen weiß. Geographie, Ethnologie und Militärwissenschaften machen große Fortschritte.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes geben einen Überblick über die Herausbildung des neuzeitlichen Raumwissens im Habsburgerreich. Sie zeigen, welche Vorstellungen, Denkweisen und Positionen dem zugrunde liegen, diskutieren damit verbundene theoretische, methodische und inhaltliche Fragen und verdeutlichen so die administrative, wissenschaftliche und diskursive Praxis der Herausbildung eines vollkommen neuen Wissenschaftsverständnisses.
Germanii din România. Migraţie şi patrimoniu cultural după 1945. Hrsg. von Mathias Beer, Sorin Radu und Florian Kührer-Wielach. - Bukarest: Editura Academiei Române, 2019.
ISBN 978-973-27-3142-0
1930 betrug der Anteil der deutschen Minderheiten an der Bevölkerung Rumäniens 4,1 Prozent. Das entspricht ca. 745.000 Personen. 2011 registrierte das Statistische Amt Rumäniens nur noch rund 36.000 Personen, die sich zu den deutschsprachigen Minderheiten bekannten. Das entsprach einem Anteil von nur noch 0,18 Prozent der Bevölkerung Rumäniens – mit weiter fallender Tendenz. Dieser drastische Rückgang vollzog sich in zwei Phasen: Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs halbierte er sich nahezu als Folge von Krieg und Zwangsmigrationen; und in den folgenden Jahrzehnten der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart verschwanden die deutschen Minderheiten als Ergebnis einer mehrere Etappen umfassenden Kettenmigration fast vollständig. Heute lebt der überwiegende Teil der ehemaligen deutschen Minderheiten Rumäniens in der Bundesrepublik Deutschland.
Als Ergebnis des Migrationsprozesses ist die Geschichte der deutschen Minderheiten heute einerseits eine räumlich geteilte Geschichte und andererseits in Form ihres materiellen und immateriellen kulturellen Erbes zugleich eine die Geschichte der in Rumänien verbliebenen sowie die der ausgewanderten Angehörigen der deutschen Minderheiten und damit Rumänien und die Bundesrepublik verbindet. Dabei kommt ihm sowohl in Rumänien als auch in der Bundesrepublik eine identitätsstiftende Funktion zu. Für die verbliebenen keinen Gruppen deutscher Minderheiten ist das kulturelle Erbe ein Faktor, um sich im multinationalen Umfeld Rumäniens zu behaupten. Für die Ausgewanderten ist es ein Traditionsanker, dem zugleich die Funktion einer Integrationsagentur bei der Aufnahme in der Bundesrepublik zukommt. Von der rumänischen Bevölkerung wiederum werden Teile des kulturellen Erbes der „verschwundenen“ Deutschen übernommen. Von Seiten des rumänischen Staates wird das kulturelle Erbe der deutschen Minderheiten als Mosaikstein der Geschichte des Landes gesehen, für die Bundesrepublik ist es Ausdruck ihrer Verantwortung für die Träger deutscher Geschichte und Kultur in und außerhalb der heutigen Staatsgrenzen.
Der Band vereinigt Fallstudien, die das komplexe Verhältnis von Migration und kulturellem Erbe am Beispiel von aus Rumänien weitgehend verschwundenen deutschen Minderheiten und dessen Auswirkungen für die rumänische Gesellschaft und die Migranten aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Rumäniendeutsche Seinszusammenhänge und weitläufigere Bezüge". Literarische Kommunikation in der deutschsprachigen Literatur Rumäniens - das Fallbeispiel Joachim Wittstock. Hrsg. von Maria Sass, Stefan Sienerth und Olivia Spiridon. - Berlin: Peter Lang, 2019.
ISBN 978-3-631-79882-9
Dieser Band beleuchtet am Einzelbeispiel des in Hermannstadt/Sibiu lebenden Schriftstellers Joachim Wittstock größere Zusammenhänge der deutschen Minderheitenliteratur in Rumänien. Einblicke in biografische Episoden, persönliche Erinnerungen an den Autor und Analysen seines Werkes wie des sozio-kulturellen Umfeldes bestimmen die thematische Breite dieser Veröffentlichung. Literaturwissenschaftler aus Deutschland und Rumänien, darunter viele Weggefährten und Freunde Joachim Wittstocks, nehmen den 80. Geburtstag des Schriftstellers und Literaturhistorikers zum Anlass, ein erhellendes Licht auf sein Werk und auf den deutschen Literaturbetrieb in Rumänien in den 1970er und 1980er Jahren zu werfen. Sie zeigen Möglichkeiten und Mechanismen auf, wie eine Minderheitenliteratur in einer der repressivsten kommunistischen Diktaturen Osteuropas unter schweren Bedingungen fortbestehen und grenzübergreifende literarische Netzwerke aufrechterhalten konnte. Und nicht zuletzt schildern sie, unter welchen Bedingungen ihre Akteure lebten, schrieben, miteinander kommunizierten und dem Druck der Zensur Widerstand leisteten.
Die Donau und ihre Grenzen. Literarische und filmische Einblicke in den Donauraum. Hrsg. von Olivia Spiridon. - Bielefeld : transcript, 2019
ISBN 978-3-8376-4807-2
Die Donau durchquert eine komplexe, durch stetige Umformungen sich kennzeichnende Großregion. Kaum ein Fluss ist so grenzenreich und brückenarm – und dennoch überwiegt im kulturellen Wissen die Vorstellung der Donau als Band oder Wasserstraße. Dabei ist der Blick auf die narrativen Funktionen der Grenzen als Räume dynamischer Sinnbildungen und Identitätsformungen besonders lehrreich.
Die Beiträge des Bandes arbeiten die typologischen Achsen der Donau als Grenze anhand von literarischen und filmischen Repräsentationen aus den verschiedenen Regionen entlang des Stroms heraus und gewähren sowie bisher unbekannte Einblicke in einen fluiden Donauraum.
Das Trienter Konzil und seine Rezeption im Ungarn des 16. und 17. Jahrhunderts. Hrsg. von Márta Fata, András Forgó, Gabriele Haug-Moritz und Anton Schindling. - Münster : Aschendorff 2019.
(Reformationsgeschichtliche Studien und Texte ; Bd. 171)
ISBN 978-3-402-11603-6
Das 19. ökumenische Konzil der katholischen Kirche wurde 1545 nach Trient einberufen, um die Herausforderungen anzunehmen, die durch die Reformation in Kirche und Glaubenspraxis entstanden waren. Die 1564 vom Papst Pius IV. bestätigten Konzilsbeschlüsse leiteten auch in dem mehrkonfessionellen Ungarn, insbesondere in dem seit 1526 unter habsburgischer Verwaltung stehenden Teil, Reformbemühungen ein, wiewohl die Konzilsbeschlüsse dort nicht verkündet wurden. Trotz einer breiten gesellschaftlichen Verankerung protestantischer Denominationen, gelang es der hohen Geistlichkeit Ungarns, ihre tradierte Vorrangstellung im Königreich zu bewahren. So konnten einzelne Prälaten schon im 16. Jahrhundert beginnen, die katholischen Positionen zu stabilisieren. Kirchenvisitationen und Bemühungen um eine verbesserte Priesterausbildung waren die Instrumentarien, derer sie sich bevorzugt bedienten. Zudem galt der Seelsorge und den neuen Formen des religiösen Lebens im 17. Jahrhundert die besondere Aufmerksamkeit. Unterstützt in ihren kirchenreformerischen Bemühungen wurden die Prälaten vor allem durch die vielgestaltigen Aktivitäten der Gesellschaft Jesu und die sich seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts wieder ansiedelnden Orden. Der Sammelband rückt diese von der Forschung bisher größtenteils vernachlässigte Frühphase der Rezeption der Konzilsbeschlüsse in Ungarn ins Zentrum und erlaubt es dergestalt, die (kirchen-)geschichtliche Entwicklung im neuzeitlichen Ungarn differenzierter zu verstehen.
Krauss, Karl-Peter: Mord an der Donau. Leopold von Márffy und die deutschen Untertanen in Tscheb (1802-1812). Eine Mikrogeschichte der Gewalt. -Berlin : De Gruyter Oldenbourg, 2018. (Südosteuropäische Arbeiten ; 160)
ISBN 978-3-11-062484-7
Mehr als ein Dutzend Männer des in der Batschka gelegenen Dorfes Tscheb hatten sich verschworen, um an einem Septemberabend des Jahres 1812 ihren Grundherrn Leopold von Márffy gemeinschaftlich zu ermorden. Die Täter konnten die Behörden in dem erst seit kurzem von deutschen Siedlern bewohnten südungarischen Dorf erst nach Überwindung einer Mauer des Schweigens ausforschen. Unterdessen zeigten ihre Akten vor allem eines auf: die vorherige Willkürherrschaft eines Adeligen, der seine Stellung und Vernetzung genutzt hatte, um Ausbeutung, Misshandlungen und sexuellen Missbrauch schlimmster Sorte ungeahndet durchzuführen.
Karl-Peter Krauss wirft von dem mikrogeschichtlichen Geschehen aus die Fragen von Recht und Rechtswirklichkeit in der adeligen Selbstverwaltung im Königreich Ungarn und im neuen Kaisertum Österreich für die Achsenzeit um 1800 ganz neu auf. Wer auf eine einzigartig dichte Weise einige der sonst fast immer gesichtslos bleibenden „einfachen Leute" von damals kennenlernen möchte, sollte ebenso nach diesem Buch greifen wie jeder und jede, die frühmoderne Staatlichkeit und das diffizile Funktionieren des Habsburgerreiches zu verstehen suchen.
Der Fluss : eine Donau-Anthologie der anderen Art. Hg. von Edit Király und Olivia Spiridon. - Salzburg, 2018.
ISBN 978-3-99027-225-1
Die Donau, eine der großen Schlagadern Europas, fließt durch so viele Länder wie kaum ein anderer Fluss, und wie wenige andere hat sie auch Schriftsteller immer wieder herausgefordert. In Wechselwirkung mit den Menschen und ihren Erzählungen entlang des Stroms erscheint sie wie eine Achse verdichteter Bedeutungen quer durch den Kontinent, an der sich Diversität, Widersprüchliches und Ungleichzeitiges überlagern.
In 23 Kapiteln aufgefächert, präsentiert die Anthologie Texte zu Themen und Orten - wie versunkene Inseln, Brücken, Städte, Krieg, Flucht und vieles mehr - und versieht sie mit kulturhistorischen Einleitungen.
Vertreten sind bedeutende Schriftsteller aus den verschiedenen Sprachen und Literaturen entlang der Donau; sie lassen eine Vielfalt und Farbigkeit sichtbar werden, die staunen macht.
Diese vielfache Spiegelung soll einem besonderen Fluss gerecht werden, der durch eine verknotete Landschaft fließt und wie ein europäisches Lehrbuch anmutet.
Besprechung in der Wiener Zeitung.
Religiös motivierte Migrationen zwischen dem östlichen Europa und dem deutschen Südwesten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Hg. von Christine Absmeier, Matthias Asche, Mata Fata, Annemarie Röder u. Anton Schindling. - Stuttgart, 2018.
ISBN 978-3-17-034385-6
Der gemeinsame Sammelband des IDGL, des Hauses der Heimat und der Universität Tübingen untersucht religiös motivierte Migrationen. Die Länder des heutigen östlichen Europas waren seit dem 16. Jahrhundert durch wechselseitige Ein- bzw. Auswanderung mit dem deutschen Südwesten verbunden. Die in den Beiträgen des Sammelbandes vorgestellten freiwilligen oder erzwungenen Wanderungen Einzelner oder ganzer Gruppen reichen von den Täufern, die nach 1525 über Württemberg nach Böhmen wanderten, bis zur württembergischen Auswanderung nach Russland 1816/17. Sie sind nicht nur Teil einer gesamteuropäischen Migrationsgeschichte, sondern zeugen auch von vielfältigen wechselseitigen Kontakten und Austauschbeziehungen zwischen europäischen Großregionen.
Luther und die Evangelisch-Lutherischen in Ungarn und Siebenbürgen. Augsburgisches Bekenntnis, Bildung, Sprache und Nation vom 16. Jahrhundert bis 1918. Hg. von Márta Fata und Anton Schindling. Münster, 2017
ISBN 978-3-402-11599-2
Der Tübinger Tagungsband nimmt die Lutherdekade 2007–2017 zum Anlass, die Frage nach der Wirkungsgeschichte der von Martin Luther und den Wittenberger Reformatoren geprägten theologischen Bewegung des Luthertums im historischen Ungarn und Siebenbürgen und deren geistes-, sozial- und kulturgeschichtlichen Folgen zu stellen. Über die europäischen Gemeinsamkeiten hinaus kann das dortige Luthertum Spezifika aufweisen, deren besonderer Stellenwert sich im interdisziplinären Vergleich zeigt. So war die lutherische Reformation in Ungarn und Siebenbürgen stark durch den Humanismus und das Denken Philipp Melanchthons beeinflusst – ganz ähnlich wie das landestypische Reformiertentum. Die lutherische Reformation verbreitete sich gleichermaßen unter Deutschen, Slowaken, Slowenen und Ungarn, teilweise auch unter den Kroaten. Die vier lutherischen Sprachgruppen lebten vom 16. Jahrhundert bis 1918 in friedlicher Koexistenz und bereicherten einander durch die wechselseitige Übernahme etwa von Übersetzungen oder Kirchenliedern. Sprache und Konfession waren im historischen Ungarn nicht deckungsgleich: So entwickelten sich neben der Konkurrenz der einzelnen Konfessionen zeitweise auch innerhalb der einzelnen lutherischen Sprachgruppen miteinander konkurrierende Identitäten bzw. politische Auffassungen über Staat und Nation. In der slowakischen Nationsbildung im 19. Jahrhundert konnte die lutherische Bildungselite eine ähnlich große Rolle spielen wie die reformierte während des ungarischen Nations- und Staatsbildungsprozesses. Das Luthertum in Ungarn und Siebenbürgen war außerdem von Anfang an in einen Kommunikationsraum des internationalen Luthertums eingebunden, der sich durch die Migration von Menschen und den Transfer von Ideen auszeichnete.
Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650-1800 = Floating Spaces. Maps of the Danube Region 1650-1800. Katalog zur internationalen Wanderausstellung des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, und des Landesarchivs Baden-Württemberg. Hg. von Josef Wolf und Wolfgang Zimmermann. Regensburg 2017.
ISBN 978-3-7954-3218-8
Landkarten prägen unsere Vorstellung von historischen Räumen. Sie legitimieren herrschaftliche Ansprüche und kulturelle Abhängigkeiten, sie grenzen ab und verbinden zugleich. Moderne Forschungen lassen keine Zweifel: Die subitle 'Macht' der Kartografen ist besonders wirkungsvoll. Der Donauraum belegt dies in eindrücklicher Weise.
In den militärischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich wurden im 17./18. Jahrhundert weite Teile Südosteuropas für das Habsburgerreich erobert. Kartografen brachten die neu erworbenen Territorien und ihre Nachbargebiete ins Bild. Sie vermittelten Kenntnisse der Geografie und verbreiteten historische Ereignisse. So enstand durch und über Karten das Wissen zu einer europäischen Großregion.
Die zweisprachige Ausstellung "Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650-1800", "Floating Spaces. Maps of the Danube Region 1650-1800" macht die Erfindung des Donauraums nachvollziehbar. Zusammen mit dem Ausstellungskatalog ergründet sie bis heute wirksame räumliche Vorstellungen von Südosteuropa.
Die Türkenkriege des 18. Jahrhunderts. Wahrnehmen - Wissen - Erinnern. Hg. von Wolfgang Zimmermann u. Josef Wolf. Regensburg : Schnell&Steiner, 2017.
ISBN 978-3-7954-3218-8
In den militärischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich wurden seit dem späten 17. Jahrhundert weite Teile Südosteuropas für den habsburgischen Kaiser erobert. Österreich stieg zur Donaumonarchie auf. Unter den Leitbegriffen "Wahrnehmen", "Wissen" und "Erinnern" untersuchen 18 Beiträge von internationalen Autorinnen und Autoren, wie diese Kriege in Europa rezipiert wurden, wie durch das Werk von Kartografen und Geografen Wissen über die "unbekannten" Räume erhoben und verbreitet wurde udn wie letztlich der historische Rückbezug auf die Türkenkriege Teil der neuzeitlichen Erinnerungskultur wurde. Die reich bebilderten Beiträge machen aber auch deutlich, dass sich eine Kulturgeschichte der Türkenkriege nicht auf eine Analyse von Konflikten beschränken kann, sondern auch die vielfältigen Formen des kulturellen udn politisch-diplomatischen Austauschs in den Blick zu nehmen hat.
Nijemci u Bosni i Hercegovini i Hrvatskoj - nova istraživanja i perspektive : zbornik radova = Die Deutschen in Bosnien und Herzegowina und Kroatien. Neue Forschungen und Perspektiven / [Za izdavače: husnija Kamberović, Jasna Turkalj, Carl Bethke]. Sarajevo 2015
(Posebna izdanja 13)
ISBN 978-9958-649-24-0
Die in diesem Band zusammengefassten Beiträge sind schriftliche Fassungen von Vorträgen einer vom 4.-5. Oktober 2013 an der Philosophischen Fakultät in Sarajevo abgehaltenen wissenschaftlichen Tagung zum Thema "Die Deutschen in Bosnien und Herzegowina und Kroatien - neue Forschungen und Perspektiven". Veranstalter waren das Zentrum zur Erforschung deutscher Geschichte und Kultur in Südosteuropa an der Universität Tübingen, das Kroatische Institut für Geschichte in Zagreb sowie der Fachbereich Geschichte an der Philosophischen Fakultät in Sarajevo. Vertreten waren Teilnehmer aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Deutschland, Österreich und Frankreich. Die Tagung dürfte eine der ersten internationalen Konferenzen über deutsche Minderheiten in Bosnien und Herzegowina gewesen sein, oder auch die erste Tagung, welche schwerpunktmäßig den früheren deutschsprachigen Einwohnern Bosniens und Herzegowinas gewidmet war. Darüber hinaus konnte sie zeigen, dass ein Interesse an der Geschichte der Deutschen in Südosteuropa gerade in der jüngeren Wissenschaftlergeneration besteht und unter dem Einfluss aktueller Entwicklungen zugenommen hat...
Donauschwaben und andere : Tübinger Südosteuropaforschung. Hg. von Mathias Beer, Reinhard Johler und Christian Marchetti. Tübingen 2015.
(Tübinger Korrespondenzblatt 61)
ISBN 978-3-932512-73-5
Ettinger, Joseph: Kurze Geschichte der ersten Einwanderung oberösterreichischer evangelischer Glaubensbrüder nach Siebenbürgen / Joseph Ettinger. Hg., kommentiert u. mit einer historischen Einordnung vers. von Mathias Beer. - 1. Aufl. - Bonn 2015.
ISBN 978-3-88294-462-4
Im Jahr 1835 legte der damalige Pfarrer von Neppendorf, heute ein Stadtteil von Hermannstadt (Sibiu) in Rumänien, die erste Geschichte der im 18. Jahrhundert aus Innerösterreich nach Siebenbürgen deportierten Protestanten vor. Sie trug mit dazu bei, dass sich aus den Zwangsmigranten die Gruppe der Landler entwickelte, eine Minderheit innerhalb der Minderheit der Siebenbürger Sachsen.
Die von Mathias Beer vorbereitete und herausgegebene Neuausgabe des Buches von Ettinger - Faksimile, Transkription und historische Einordnung - wendet sich an die interessierte Öffentlichkeit und würdigt zugleich den wissenschaftlichen Stellenwert des Buches und Ettinger als Urvater der Landlerforschung.
Migration und Mythen. Geschichte und Gegenwart - lokal und global. Hg. von Mathias Beer. Ulm 2014.
ISBN 978-3-88294-462-4
Die Macht und Wirkung von Mythen, die mit und als Folge von Migrationen entstanden sind, sowie deren herausragende gesellschaftliche Bedeutung stehen im Mittelpunkt des Bands. In einem chronologischen Längsschnitt vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart werden mit globalen Bezügen, im europäischen Kontext, fokussiert auf die deutsche Geschichte und mit einem dezidierten lokalen Ulmer Bezug Beispiele von Migrationsmythen vorgestellt. Es wird der Entstehung von Mythen im Zusammenhang mit Migrationsprozessen nachgegangen, und es interessieren Funktionen und Wirkung solcher Mythen. Die Beiträge fragen somit gleichermaßen nach der Entstehung von spezifischen Geschichtsbildern in Auswanderungs- und Einwanderungsgesellschaften sowie nach deren über Generationen tradierten und modifizierten Ausformungen. Es handelt sich im Wesentlichen um einen historischen Zugang zu einem grundlegenden Thema der Vergangenheit und Gegenwart, der helfen kann, die manchmal aufgeregten gesellschaftlichen Diskussionen zu Aus- und Zuwanderungsfragen zu versachlichen.
Beer, Mathias: Über den Tellerrand geschaut. Migration und Ernährung in historischer Perspektive (18. bis 20. Jahrhundert). Essen 2014.
(Migration in Geschichte und Gegenwart 7)
ISBN 978-3-8375-0704-1
Migranten nehmen die ihnen jeweils spezifische Art der Ernährung und ihre Art zu essen als Teil ihres kulturellen Gepäcks mit in die neue(n) Heimat(en). In den Lebensmitteln, wie sie sie zubereiten und verzehren, werden Migranten von der aufnehmenden Gesellschaft als Andere erkannt. Zugleich sind die spezifische Nahrungsmittelzubereitung und der gruppenspezifische Konsum von Nahrungsmitteln wesentliche Elemente, über die Migranten ihre alte Heimat in der neuen Umgebung über Generationen bewahren: Mutters Kochtopf wird zur Orientierungshilfe in der Fremde.
Das in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft kaum untersuchte Interaktionsfeld von Migration und Ernährung ist Thema dieses Bands. Seine Beiträge fragen nach den vielseitigen-historischen Bezügen zwischen Migration und Ernährung. Dabei wird von einem weiten Begriff von "Ernährung" ausgegangen, der als Bestandteil der Alltagskultur Lebensmittel, Zubereitung und Küche, Esskultur und die symbolische Bedeutung von Produkten bis hin zu den Absatzformen umfasst. Ein besonderes Interesse gilt den Aspekten des (kulturell)kulinarischen sowie des Wissenstransfers und der identitätsstiftenden Funktion von Nahrungsmitteln und Speisen.
Fata, Márta: Migration im kameralistischen Staat Josephs II. Theorie und Praxis der Ansiedlungspolitik in Ungarn, Siebenbürgen, Galizien und der Bukowina von 1768 bis 1790. Münster 2014.
ISBN 978-3-402-13062-9
Die neuen Forschungen zum Josephinismus konzentrieren sich auf die kirchen-, verwaltungs-, rechts- oder bildungshistorischen Themen, klammern jedoch Fragen der Migrationsbewegungen als ein Relikt der Geschichtswissenschaft aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gänzlich aus. Doch Wanderungsbewegungen, vor allem staatlich intendierte Siedlungsbewegungen, weisen im Karpaten- und Donauraum schon seit dem Mittelalter eine wichtige wirtschaftliche, sicherheitspolitische und nicht zuletzt gesellschaftsstrukturierende Funktion auf. Diese Feststellung gilt besonders für das 18. Jahrhundert, als Maria Theresia und Joseph II. umfassende Reformen in der Habsburgermonarchie einleiteten. Zentrale Bedeutung dabei erhielten die zahlenmäßige Vermehrung der Bauern und die Verbesserung ihrer Rechtslage mit dem Ziel, die ökonomischen Grundlagen des Staats nach den durch Preußen erlittenen militärischen Niederlagen zu erweitern und zu verstärken. Zu diesem Zweck wurden in der Habsburgermonarchie - ähnlich wie in Preußen - die Methoden der Landparzellierung und der intendierten Einwanderung angewandt. Die Siedlungsmigration deutscher Kolonisten fungierte als wichtiges Mittel der Modernisierung der Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, welche ab den 1760er-Jahren auch in der östlichen Hälfte der Habsburgermonarchie in Gang gebracht worden war und die unter Joseph II. in den 1780er-Jahren sowohl in Ungarn als auch in Galizien an Dynamik gewann. Die Studie beleuchtet neben der Funktion der Siedlungsmigration im kameralistischen Staat zugleich die Herrschaftspraxis des aufgeklärten Absolutismus am Beispiel Josephs II.
Ältere Publikationen
Beer, Mathias: Baden-Württemberg - eine Zuwanderungsgeschichte. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Stuttgart 2014.
(Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs 40)
ISBN 978-3-945414-00-2
Bethke, Carl: (K)Eine gemeinsame Sprache? Aspekte deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte in Kroatien. Vom Zusammenleben zum Holocaust, 1900–1950. Berlin u. a. 2013.
(Studien zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft Südosteuropas 12).
ISBN 978-3-643-11754-0
Deutsche Erzähler aus Rumänien nach 1945. Eine Prosa-Anthologie. Hg. von Olivia Spiridon. Bukarest 2012.
ISBN 978-606-588-325-3
Scriitori germani din România de după 1945. O antologie de proză. Hg. von Olivia Spiridon. Bucureşti 2012.
ISBN 978-606-588-325-3
Heimatsachen. Donauschwäbische Grüße zum baden-württembergischen Geburtstag. Hg. von Reinhard Johler, Josef Wolf u. Christian Glass. Tübingen 2012.
ISBN 978-3-932512-92-6
Beer, Mathias: Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen. München 2011.
(Beck'sche Reihe 1933)
ISBN 978-3-406-61406-4
Calvin und Reformiertentum in Ungarn und Siebenbürgen. Helvetisches Bekenntnis, Ethnie und Politik vom 16. Jahrhundert bis 1918. Hg. von Márta Fata u. Anton Schindling. Münster 2010, 2011.
ISBN 978-3-402-11580-0
Gedächtnis der Literatur. Erinnerungskulturen in den südosteuropäischen Ländern nach 1989. Rumänien im Blickfeld. Hg. von Edda Binder-Iijima u. Olivia Spiridon. Ludwigsburg 2010.
ISBN 978-3-86356-001-0
Die Ansiedlung der Deutschen in Ungarn. Beiträge zum Neuaufbau des Königreiches nach der Türkenzeit. Hg. von Gerhard Seewann, Karl-Peter Krauss u. Norbert Spannenberger. München 2010.
(Buchreihe der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa 40)
ISBN 978-3-486-59750-9
Bosnien im Fokus. Die zweite politische Herausforderung des Christian Schwarz-Schilling. Hg. von Carl Bethke und Erich Rathfelder. Berlin 2010.
ISBN 978-3-89930-266-0
Ihr und wir – Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg. Große Landesausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart, 13. November 2009 bis 22. August 2010. Ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen. Stuttgart 2010
ISBN 978-3-933726-31-5
Das Heimatbuch. Geschichte, Methodik, Wirkung. Hg. von Mathias Beer. Göttingen 2010.
ISBN 978-3-89971-788-4
Deutschsein als Grenzerfahrung. Minderheitenpolitik in Europa zwischen 1914 und 1950. Hg. von Mathias Beer, Dietrich Beyrau und Cornelia Rauh. Essen 2009.
ISBN 978-3-8375-0097-4
Bethke, Carl: Deutsche und ungarische Minderheiten in Kroatien und der Vojvodina 1918-1941. Identitätsentwürfe und ethnopolitische Mobilsierung. Wiesbaden 2009.
ISBN 978-3-447-05924-4
„Die Schiff' stehn schon bereit“. Ulm und die Auswanderung nach Ungarn im 18. Jahrhundert. Hg. von Márta Fata. Stuttgart, Ulm 2009.
ISBN 978-3-17-021194-0
Spiridon, Olivia: Untersuchungen zur rumäniendeutschen Erzählliteratur der Nachkriegszeit. Oldenburg und Hamburg 2. Aufl. 2009.
ISBN 978-3-89621-150-1
50 Jahre Temeswarer Germanistik. Eine Dokumentation. Hg. von Horst Fassel. Deggendorf 2008.
ISBN 978-3-934726-40-6
Auf dem Weg zum ethnisch reinen Nationalstaat? Europa in Geschichte und Gegenwart. Hg. von Mathias Beer. Tübingen 2. durchges. und aktualisierte Aufl. Tübingen 2007.
ISBN 3-89308-348-0
Brechungen. Willy Pragher. Rumänische Bildräume 1924-1944. Hg. vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, bearb. von Kurt Hochstuhl und Josef Wolf. Begleitband zur Ausstellung. Ostfildern 2007.
ISBN 978-37995-0185-9
Deutsch: Zukunftssprache in den neuen EU-Staaten? Perspektive der deutschen Sprache und Literatur in Ost- und Südosteuropa nach 2004. Arbeiten der Internationalen Wissenschaftlichen Tagung vom 24. bis 26. November 2005 in Tübingen. Hg. von Horst Fassel. Tübingen, Temeswar 2007.
ISBN 978-973-125-089-2
Beer, Mathias: Religiöse Beheimatung nach 1945. Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Stuttgart-Rot. Hg. v. Kirchengemeinderat der Evangelischen Kirchengemeinde Stuttgart-Rot. Stuttgart 2006.
ISBN 978-3-00-019864-9
Peregrinatio Hungarica. Studenten aus Ungarn an deutschen und österreichischen Hochschulen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Hg. von Márta Fata, Gyula Kurucz und Anton Schindling. Stuttgart 2006.
(Contubernium 64)
ISBN 978-3-515-08908-1
Dictionarul al scriitorilor din Banat. Hg. von Facultatea de litere istorie si teologie, Catedra de literatura româna si comparata; Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde. Timişoara 2005.
ISBN 973-7608-33-X
Das deutsche Staatstheater Temeswar nach 50 Jahren vor dem Hintergrund deutscher Theaterentwicklung in Europa und im Banat seit dem 18. Jahrhundert. Hg. von Horst Fassel. Tübingen 2005
(Thalia Germanica 7)
Wolf, Josef: Entwicklung der ethnischen Struktur des Banats 1890-1992: Begleittext. Stuttgart 2005.
(Atlas Ost- und Südosteuropa: aktuelle Karten zu Ökologie, Bevölkerung und Wirtschaft; 2.8-H/ R/ YU)
ISBN 3-443-28519-8
Auf dem Weg zum ethnisch reinen Nationalstaat? Europa in Geschichte und Gegenwart. Hg. von Mathias Beer. Tübingen 2004.
ISBN 3-89308-348-0
Südostforschung im Schatten des Dritten Reiches. Institutionen – Inhalte – Personen. Hg. von Mathias Beer und Gerhard Seewann. München 2004
(Südosteuropäische Arbeiten 119)
ISBN 3-486-57564-3
Über die trockene Grenze und über das offene Meer. Binneneuropäische und transatlantische Migrationen im 18. und 19. Jahrhundert. Hg. von Mathias Beer und Dittmar Dahlmann. Essen 2004.
(Schriftenreihe der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung 1)
ISBN 3-89861-365-8
Fassel, Horst: Pannonien vermessen. Ungarnbilder in der deutschen Literatur von Ekkehard IV. bis Siegfried Lenz. Stuttgart 2004.
(Miteinander. Schriftenreihe des ungarischen Kulturinstituts Stuttgart 2)
Förster, Horst und Wolf, Josef:Entwicklung der ethnischen Struktur des Banats 1890-1992 = Developments of ethnic Structure in the Banat 1890-1992: 4 Teilkarten A-D. Wien [2004].
(Atlas Ost- und Südosteuropa: aktuelle Karten zu Ökologie, Bevölkerung und Wirtschaft; 2.8-H/ R/ YU).
ISBN 3-443-28519-8
Gehl, Hans: Materielle und geistige Volkskultur des Oberen Theißbeckens. Einfluss der deutschen Bevölkerung auf die anderen Ethnien der Region = Cultura populara materiala si spirituala din Bazinul Tisei Superioare. Influenta populatiei germane asupra celorlaltor etnii din regiune. Satu Mare, Tübingen 2003.
ISBN 973-99715-8-X
Meltzl, Hugo und Brassai, Samuel: Acta Comparationis Litterarum Universarum. Jahrgang I - Anul I (1877). Neu hg. v. Horst Fassel. Cuj-Napoca, Klausenburg 2002.
ISBN 973-610-105-3
Teatru şi politicǎ – Theater und Politik. Teatre minoritare de limba germanǎ sin sud-estul Europei în secolul al 20-lea – Deutschsprachige Minderheitentheater in Südosteuropa im 20. Jahrhundert. Hg. von Horst Fassel. Cluj-Napoca 2001.
(Karl-Kurt-Klein-Reihe 1)
ISBN 973-610-028-6
Fata, Márta: Ungarn, das Reich der Stephanskrone, im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Multiethnizität, Land und Konfession 1500 bis 1700. Münster 2000.
(Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 60)
ISBN 978-3-402-02981-7
Migration und Integration. Aufnahme und Eingliederung im historischen Wandel. Hg. von Mathias Beer, Martin Kintzinger und Marita Krauss. Stuttgart 1997.
(Stuttgarter Beiträge zur Historischen Migrationsforschung 3)
ISBN 3-515-07190-3