Literaturwissenschaft/Sprachwissenschaft
Im Fokus des Forschungsbereichs stehen deutschsprachige literarisch-fiktionale, angrenzende kulturelle Texte (Periodika, Tagebücher, Memoiren) und audiovisuelle Narrative aus Zentral- und Südosteuropa und ihre kulturellen Kontexte. Sie machen Grenzüberschreitungen und Interferenzen innerhalb dieser multikulturellen Räume und auch zum deutschen Sprachraum sichtbar.
Die Funktion der verschiedenen Narrative für die Formung von Identitäten, die Wahrnehmung des sozialen Raums und die Entwicklung von Kommunikationsräumen wird durch Einsatz kulturwissenschaftlicher Forschungsansätze wie der kulturellen Narratologie und der kulturwissenschaftlichen Raumtheorie analysiert.
Derzeit werden drei Drittmittelprojekte weitergeführt:
- D-A-CH-Projekt „Die Donau lesen. (Trans-)Nationale Narrative im 20. und 21. Jahrhundert“ in Kooperation mit dem Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Förderung DFG / FWF). Weitere Informationen und kulturhistorische Einblicke in den Donauraum und seine Geschichte z. B. Der Fluss als Netzwerk, Donauschwaben, Verschwundene Brücken auf der Webseite des Projekts.
- „Begegnungen an der Donau. Menschen – Filme – Literaturen“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik an der ELTE, Budapest (bis 2023)
- „Die Eliteproduktion der deutschen Minderheiten aus Rumänien 1918-1933“ im Rahmen des Projekts „Deutsche Sprache und Literatur in Rumänien 1918-1933. ‚Postimperiale‘ Realitäten, öffentlicher Diskurs und kulturelle Felder“, das an der Babeş-Bolyai Universität in Klausenburg und am Institut für Soziohumane Forschungen an der Rumänischen Akademie, Zweigstelle Sibiu (Hermannstadt) angesiedelt ist (bis Ende 2022)
Aktuelles (Stand 2022)
Online-Publikation
Márta Fata / Olivia Spiridon (Hg.): Das Ende des Ersten Weltkriegs und seine Folgen im Donauraum
Der vorliegende Band geht aus einer Vortragsreihe hervor, die im Wintersemester 2019/20 von den Forschungsbereichen „Neuere Geschichte“ und „Literaturwissenschaft“ am IdGL durchgeführt wurde. Mit dieser Kooperation war das Ziel verbunden, den Mehrwert der interdisziplinären Aufstellung des Instituts an einem Thema zu erproben, das gleichzeitig das Forschungsfeld des IdGL, das nördliche Südosteuropa, und sein Leitbild, „Migrationen, Minderheiten und Erinnerungen“, berücksichtigt.
Begleitend zum Buch:
Neues aus den Donau-Projekten
Hauptseminar: Donaureisen. Raumkonstruktionen in transmedialer Perspektive
in Kooperation mit dem Institut für Germanistik an der Universität Budapest (Elte) und dem Lehrstuhl für Germanistik an der Universität Novi Sad
Universität Tübingen, Brechtbau, 5.-8. Mai 2022 (30 Teilnehmer*innen aus Budapest, Novi Sad und Tübingen)
Das Hauptseminar wurde im Rahmen des Projekts „Begegnungen an der Donau. Menschen – Filme – Literaturen“ durchgeführt, das von der BW Stiftung finanziert wird, und war auch als Begegnung und Austausch zwischen Studierenden aus Deutschland, Serbien und Ungarn gedacht. Die Reihe dieser grenzüberschreitenden Veranstaltungen setzt sich im September dieses Jahres an der Universität Novi Sad und im Mai 2023 an der Universität Budapest fort.
Donaureisen und ihre Schilderungen sind immer in spezifischen politischen, ökonomischen oder künstlerischen Kontexten eingebettet und bringen dabei ihre jeweils eigenen Räume hervor. Im Rahmen des Hauptseminars in Blockform wurden sie in einem historischen Bogen seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und in mehreren Medien präsentiert: in Reisetexten, fiktionaler Literatur, Bildern (Mappenwerken, Fotoalben) und in Filmen.
Thematische Schwerpunkte bildeten u.a. Donaureisen als ästhetische Erfahrung (im Vergleich „männlicher“ und „weiblicher“ Perspektiven, wie etwa bei Franz Grillparzer und Ida Pfeiffer), die Reise als Repräsentation (Königinnenfahrten), „Wohnzimmerreisen“ durch Mappenwerke im 19. Jahrhundert (A. Kunike), Reise als Flucht und Migration, Mitteleuropadiskurse als Reise, die Lektüre als Reise durch ein Wörterbuch, Reisen in die Welt der Phantasie, die Auseinandersetzung mit den gewohnten Wahrnehmungsrastern des Flusses in neuen Fotoalben und Filmen. Anhand ausgewählter Beispiele wurden Donaureisen in ihrer transmedialen Wirksamkeit beleuchtet.
Online-Portal
Donau - Topoi und Topographien
Das Donau-Portal ist work in progress. Es stellt die Möglichkeit dar, Kooperationen in verschiedenen Donau-Projekten, die laufend neue Ergebnisse hervorbringen, mit der Veröffentlichung von Aufsätzen in diesem breiten Rahmen zu begleiten. Das Portal Topoi und Topographien soll einen offenen Prozess des Auffindens, der Gegenüberstellung, der poetischen Ausführung und Sinnkonstitution von Metaphern, Motiven und rhetorischen Orten beherbergen, in dem die Verbindung zur Räumlichkeit des Flusses in den Vordergrund tritt.
Podcasts
Die Donau: Ursprung und Ende, Die Steinerne Brücke von Regensburg, Die Farben der Donau auf Danubylon u.a.
Auf der Webseite des Projekts Begegnungen an der Donau. Menschen – Filme - Literaturen
„Minigeschichten“: Transmediale Einblicke in den Donauraum: Donauschwaben, Verschwundene Brücken, Der danubische Styx u.a.
Auf der Webseite des Projekts Die Donau lesen
Projektberichte: Die Donau lesen. (Trans-)Nationale Narrative im 20. und 21. Jahrhundert
Der Standard, Wien:
Die Donau erzählt Geschichten am laufenden Band
Radiosendung auf Ö1/Dimensionen:
Die Donau lesen (Teil 1) | DI | 05 10 2021 | 19:05 - oe1.ORF.at

Übersetzung von Der Fluss. Eine Donau-Anthologie der anderen Art ins Serbische
Edit Király/Olivia Spiridon (Hg.): Reka. Jedna drugačija dunavska antologija
Die Donau-Anthologie ist in erweiterter in Novi Sad im Verlag Futura Publikacije. Edicija Nojzac erschienen. Für dieses Buch hat der Verlag auf der Buchmesse Novi Sad 2022 den „Spezialpreis für besondere Verlagsleistung“ erhalten.
Laufende Forschungsprojekte
Die Donau lesen. (Trans-)Nationale Narrative im 20. und 21. Jahrhundert
Begegnungen an der Donau. Menschen – Filme – Literaturen
Die Donau und ihre Grenzen
Literarische Kommunikation in der deutschen Minderheitenliteratur aus Rumänien.
Das Fallbeispiel Joachim Wittstock
Identitätsentwürfe der Deutschen aus dem Süden der Habsburgermonarchie in Zeitungen, Kalendern und literarischen Zeugnissen ab 1890 bis Ende des Ersten Weltkriegs
Vortragsreihe: Das Ende des Ersten Weltkriegs und seine Folgen. Die Neuordnung im Donauraum nach 1918
Abgeschlossene Forschungsprojekte
An der Donau. Ein europäisches Literaturprojekt